Gesundheit & Arbeit: als Team ein echter Glücksfaktor

31.10.2023

Für verbesserten Lesefluss wird in diesem Text auf Gendern verzichtet. Selbstverständlich mögen sich alle Leser angesprochen und respektiert fühlen!


Gesundheit & Arbeit: als Team ein echter Glücksfaktor

Es ist keine neue Entwicklung, dass Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden immer mehr am Herzen liegt. Schließlich haben sie einiges davon, wenn die Arbeitnehmer:innen gesund bleiben: Weniger Krankentage, weniger finanziellen Ausfall durch verschobene Projekte und nicht eingehaltene Deadlines. Und: Gesunde Mitarbeiter:innen sind wahrscheinlich auch die glücklicheren Mitarbeiter:innen.

Gesundheit ist allerdings weit mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit. Und es ist vor allem weit mehr als ein korrekt eingestellter Bürostuhl und die vorgeschriebene Beleuchtung am Arbeitsplatz.

Mehr Produktivität und Innovation durch mentale Gesundheit 

Wer mental gut drauf ist, kann Glücksmomente erleben, auch im Job. Und Menschen, die Glücksmomente erleben, haben weniger Stress. Wenn wir glücklich sind, gehen uns Dinge viel leichter von der Hand. Denn wer glücklich ist, schüttet Dopamin aus. Und Dopamin bewirkt, dass wir aufmerksamer sind und vor allem neugieriger. Und Neugier ist sicherlich einer der wichtigsten Soft skills, wenn es um innovative Lösungen und das Angehen komplexer Probleme geht. Denn wer neugierig ist, hat auch keine Angst. Und genau das brauchen wir in unserer immer komplexen und unsicherer werdenden Welt: Angstfreie und gesunde Mitarbeiter:innen mit viel Energie. Wenn diese dann noch einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen, hat man den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen.

Mehr Energie durch gesunde Ernährung 

Besonders wenn es stressig wird, fällt dieser Aspekt schnell mal hinten runter: Gesundes und regelmäßiges Essen. Manchmal gehören immer noch die triefenden Pizzaschachteln und leeren Energy-Drink-Dosen fast schon zum guten Ton eines erfolgreichen Projekts. Besonders nach einer kreativen Nachtschicht. Hat leider immer noch einen gewissen Coolness-Faktor, der sich zukünftig hoffentlich zum uncoolen Nerv-Faktor entwickelt.

Gute Ernährung ist so wichtig, um langfristig gesund zu bleiben und vor allem auch ausreichend Energie zu haben. Unternehmen sollten das im Blick haben und das ist eigentlich gar nicht so schwer. Allerdings gleicht so manche Kantine eher einer sehr ursprünglichen Feldküche aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts als einem Ort, an dem man sich gut und gern ernährt. Dabei ist es gar nicht so schwierig auch unter Kostenaspekten eine gesunde Küche anzubieten. Wenig Fleisch, ab und zu Fisch und großteilig gut gemachte vegetarische und vegane Gerichte können Mitarbeiter dazu motivieren, auch zu Hause mehr in diese Richtung zu kochen. Außerdem können zusätzlich Obst- und Gemüsesnackboxen zur Selbstbedienung angeboten werden. Das ist nicht nur gesund, sondern schützt auch das Klima.

Gesund und nachhaltig

Vielen jungen Menschen ist gesunde Ernährung wichtiger als den vorherigen Generationen. Dabei achten sie nicht nur auf den Nutri-Score, sondern tatsächlich auch darauf, wie nachhaltig das ist, was auf ihren Teller kommt. 

Unternehmen können diese Interessen der Generation Z aufgreifen und sich dadurch auch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Schließlich wird es immer schwerer, die jungen Fachkräfte auch langfristig zu binden.

Eine Idee wäre, die bereits erwähnten großteilig vegetarisch/veganen Gerichte, die ab und zu mit Fisch und auch selten mal mit Geflügel oder Fleisch ergänzt werden, aus saisonalen und regionalen Zutaten zu kochen.

Rauchentwöhnung als Unternehmensangebot

Es wird inzwischen weniger geraucht, aber immer noch zu viel: Etwa jede:r dritte Jugendliche und Erwachsene greift laut Bundesgesundheitsministerium regelmäßig zur Zigarette oder elektronischen Variante. Während Corona sind die Zahlen zuletzt angestiegen. Und noch weiß niemand, welche langfristigen Folgen auch die dampfende Variante des Rauchens hat.

In Unternehmen können rauchende Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Gründen zum Problem werden. Zum einen sind Raucher:innen erwiesenermaßen öfter krank, zum anderen wirken sich häufige Rauchpausen negativ auf die Produktivität aus und können zu Konflikten unter den Teammitgliedern führen.

Deswegen sind vom Arbeitgeber angebotene Raucherentwöhnungsprogramme eine gute Idee. Davon profitieren am Ende die Raucher.innen, aber auch die nichtrauchenden Kollegen. 

Aber: Mit dem Rauchen aufhören ist nicht leicht und bedarf oft mehr als ein paar Aufklärungskampagnen. Ein professionelles Gesundheitscoaching kann hier die Lösung sein, damit der Erfolg wirklich nachhaltig ist. Ich selbst bin seit ein paar Jahren dank Hypnose komplett rauchfrei und jedes Jahr aufs Neue äußerst dankbar dafür.

Gesundheit holistisch betrachtet

Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz ist viel mehr als die Förderung von körperlichem Wohlbefinden. Momentan wird viel über die mentale Gesundheit gesprochen. Aber leider immer noch viel zu wenig getan. Denn wenn diese nicht gegeben ist, wird es mit der körperlichen Gesundheit und dem gesamten Wohlbefinden schwer. Das eine bedingt das andere und keines kann ohne das andere sein.

Die Anzahl der Beschäftigten, die aufgrund psychischer Probleme krank geschrieben werden, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Gründe sind vielfältig. Stress am Arbeitsplatz, Leistungsdruck und mangelnde Wertschätzung sind ganz sicher dabei.

Eine häufige Folge ist das Burnout-Syndrom. Die Anzeichen davon können subtil sein. Dazu gehören vor allem körperliche und emotionale Erschöpfung und eine stark abnehmende Leistungsfähigkeit. 

Die Folgen sind häufig Rückzug, verminderte Konzentration und Angstzustände. Die Lebensqualität der betroffenen Person ist dadurch stark beeinträchtigt, falls man überhaupt noch von Qualität sprechen kann. Das hat nicht nur persönliche Auswirkungen oder auch Auswirkungen auf das jeweilige Umfeld, sondern auch Auswirkungen auf das Unternehmen. Dabei ist es gar nicht so schwierig, so etwas zu verhindern. Wenn die Betroffenen es selbst nicht bemerken, dass es kurz vor zwölf ist, sollten es Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen oder Vorgesetzte sehen. Denn dann kann man noch gegensteuern.

Was ist eine funktionierende Burnoutprävention? 

Unternehmen sollten eine Kultur der offenen Kommunikation und Unterstützung fördern. Dies kann die Einführung flexibler Arbeitszeiten, die Möglichkeit von Home-Office und Stressmanagement-Programmen beinhalten. Vor allem aber ist darauf zu achten, dass im Unternehmen eine Kultur der unbedingten Wertschätzung herrscht. Und zwar sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben, denn ein Burnout ist nicht an einer Hierarchie interessiert und ist weit mehr als eine Managerkrankheit.

Work-Life-Balance ist ein in meinen Augen zu sehr strapaziertem Begriff geworden und inzwischen auch vor allem bei Arbeitgebern zu negativ konnotiert. Trotzdem sollten Mitarbeiter:innen und Führungskräfte darauf achten, das Klima innerhalb des Unternehmens immer wieder zu verbessern, regelmäßig Pausen einzulegen und Stressbewältigungstechniken wie Meditation oder Sport in ihren Alltag zu integrieren. Denn wenn Arbeit Spaß macht, ist die Balance zwischen Work und Life automatisch gegeben.

Aber: Vorsicht vor der Achtsamkeits-Stress-Falle 

Es ist allerdings wichtig, dass daraus nicht der nächste Stress entsteht, kein neues Gefühl von “ich muss besonders gut meditieren können oder unbedingt dreimal pro Woche zum Sport gehen.” Gerade erfolgreiche Personen neigen dazu, auch daraus einen Wettkampf zu machen, der das Gegenteil von gesund ist. Die Wissenschaft beschäftigt sich bereits seit den 70er-Jahren mit dem Thema Sportsucht, offiziell als Krankheit anerkannt ist die Sportsucht aber (noch) nicht. Was aber ja noch kommen kann, denn die Binge-eating-Störung (Heißhungerattacken mit unkontrolliertem Verschlingen von unverhältnismäßig großen Nahrungsmengen) ist auch erst seit 2022 in der ICD-11 (International Classification of Diseases 11. Revision) aufgeführt.

Helfen kann auf jeden Fall ein Gesundheitscoaching, bei dem individuelle Strategien erarbeitet werden, die langfristig erfolgreich sind und die nicht zum nächsten Stressor werden.

Respektvoller Umgang fördert die mentale Gesundheit

Wie kommt es zur Einschränkung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz? Natürlich sind individuelle Voraussetzungen ein wichtiger Faktor. Allerdings können auch die Arbeitsatmosphäre und der Umgang miteinander eine große Rolle spielen.

Denn Respekt untereinander ist entscheidend für die mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen. Ignoranz, Diskriminierung und Mobbing können schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. 

Unternehmen sollten deswegen eine Kultur der Anerkennung und der Akzeptanz fördern. Und zwar auf allen Ebenen und für alle Hierarchien gleichermaßen.

Dies kann durch Schulungen und Coachings, klaren Richtlinien zur Konfliktlösung und dem Aufbau eines unterstützenden Gemeinschaftsgefühls erreicht werden. Das motiviert Mitarbeiter:innen und gibt ihnen das Gefühl, wirklich gesehen und angenommen zu werden, was wiederum Resilienz und mentale Stärke fördert. Umgekehrt gilt dies für Führungskräfte natürlich auch. Auch sie brauchen das Gefühl, wirklich gesehen und angenommen zu werden. Wichtige Voraussetzungen, die für alle gelten, um gesund zu bleiben.

Fazit

Unternehmen können eine entscheidende Rolle bei der Gesundheitsprävention ihrer Mitarbeiter spielen. Und Mitarbeiter ihrerseits können ebenfalls einiges tun, damit sie selbst und ihr berufliches Umfeld gesund bleiben. Oder werden.

In einem Gesundheitscoaching lassen sich Strategien entwickeln, die exakt auf das jeweilige Unternehmen und dessen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dabei unterstütze ich gerne.